Ein „Schulausflug“ der besonderen Art

Schüler des Johannes-Butzbach-Gymnasiums Miltenberg
zu Besuch im Reich der Mitte

Miltenberg/Shanghai. Fast schon zur Tradition wird der deutsch-chinesische Kulturaustausch zwischen dem Johannes Butzbach Gymnasium und dem 2. Gymnasium der Tongji-Universität in Shanghai, der in diesem Jahr zum 6. Mal stattfand.

18 Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums und der Realschule aus den Jahrgangsstufen 9 bis 11 traten am 16. Oktoberdie weite Reise nach Fernost an. Nach einem 11-stündigen Flug wurden unsere Schüler sehnsüchtig und sehr herzlich von ihren Gastfamilien in Empfang genommen. In Begleitung der Lehrkräfte Martina Gronemann als Vertreterin der Schulleitung des JBG, Gisela Pelikan als Schulleiterin der Realschule Miltenberg, sowie Chinesisch-Lehrerin und Dolmetscherin vor Ort Jingwen Liu-Rieger und Sabine Fertig konnte das Abenteuer China für die nächsten 14 Tage beginnen.

Unvergesslich werden die vielfältigen und authentischen Eindrücke bleiben, die die Schüler in ihren Familien gewonnen haben. Umso wichtiger war es, dass unsere Schüler neben einigen Kenntnissen in der chinesischen Sprache auch interkulturell geschult wurden, so dass sie mit bestimmten Gepflogenheiten und Traditionen auch gut umgehen konnten.

Das vielfältige Programm der ersten Woche und der lange Schultag der Chinesen brachten unsere Schüler zum Staunen. So erlebten sie einen kulturellen Austausch der besonderen Art, bei dem die deutschen, chinesischen und mexikanischen Schüler, mit denen ebenfalls ein Austausch besteht, auf Englisch ihre Schule und Land vorstellten. Ebenso hatten sie die Gelegenheit einigen Unterrichtsstunden beizuwohnen, Einblicke in die Kunst des Kalligrafierens und des Holzdrucks zu bekommen, sowie bei einem traditionellen chinesischen Tanz mit Fächern ihr Talent unter Beweis zu stellen.

Halbtagesausflüge zum Wasserdorf „Qibao“, an den Bund um die gigantische Architektur einerseits und die Kolonialgebäude andererseits zu bestaunen, sowie den „Yu-Garten“ rundeten den Aufenthalt in Shanghai ab. Desweiteren beeindruckte die Werksbesichtigung des Kleinheubacher Unternehmens „KaiserFashion“, das eine Dependance zur Fertigung von Anzügen verschiedener Labels in Shanghai hat. Hier konnte man die Herstellung vom Zuschnitt bis zur Verpackung sehr gut verfolgen.

Bei einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung, die in diesem Jahr ausschließlich musikalischer Natur war, denn „Musik verbindet Nationen und ist eine Sprache, die alle verstehen“, wie es Frau Gronemann in ihren abschließenden Worten formulierte, kamen traditionelle chinesische Instrumente zum Einsatz, die von den Schülern meisterhaft gespielt wurden. Aber auch die Schüler des JBG brachten ein wenig bayerische Volkstümlichkeit nahe, als sie in Dirndl und Lederhose den „Schneewalzer“ live musizierten und zusammen mit den Chinesen im Walzer dazu tanzten.

Der Abschied von den Gastfamilien fiel allen nicht leicht und so wurden hier und da auch Tränen vergossen.

In den folgenden Tagen sollten die Schüler die alte Kaiserstadt Nanjing am Jangtse kennenlernen , die für ihren Pagodenturm „Yuejiang“ bekannt ist, das Mausoleum des 1. Mingkaisers sowie die Gedenkstätte des Massakers im 2. Weltkrieg.

Die letzten vier Tage in Peking rundeten die einmaligen Erlebnisse mit dem Besuch der chinesischen Mauer, der verbotenen Stadt, dem Sommerpalast und vielem mehr, ab.

Diese zwei Wochen der ganz besonderen Art werden allen zeitlebens unvergesslich bleiben und haben ein großes Stück zur Völkerverständigung beigetragen. Deshalb freuen sich die Schüler vom Untermain, die Chinesen im Juli nächsten Jahres, anlässlich des 10jährigen Jubiläums dieses Austausches, das mit der Aufführung des Musicals „Mulan“ gefeiert wird, in Miltenberg begrüßen zu dürfen.

(Sabine Fertig)

Impressionen vom China-Austausch 2014