Es ist geschafft – Reifeprüfung 2003
Schüler nehmen Abschied von neun Jahren
Pausen, Pärchen und Klassenfahrten
JBG-Abiturienten erhalten Reifezeugnis – Zweitbestes Ergebnis seit zehn Jahren
Kreis Miltenberg. Einige mögen sich wie Hänsel und Gretel gefühlt haben, als sie die Freiheit wiedererlangt hatten; für andere mischte sich etwas Wehmut in die Entlassfeier des Abiturjahrganges 2003 des Johannes- Butzbach-Gymnasiums Miltenberg. Für Oberstudiendirektor Dietmar Andre war es der zweitbeste Jahrgang in seiner Schulleiterzeit am JBG: Bei 18 der 54 Abiturienten – exakt ein Drittel des Jahrgangs – steht eine Eins vor dem Komma.
[…] Der Schulleiter ging in seiner Ansprache der Frage nach, ob es gelungen ist, den Kindern Wurzeln und Flügel mit auf den Weg zu geben. Die Flügel sollten das vermittelte Wissen symbolisieren, wobei er einen klaren Unterschied zwischen Wissen und Information machte. Die Schule habe die Aufgabe, Wissen zu vermitteln, das sich nicht so schnell oder gar nicht überholt und nannte als Beispiel Religion, Philosophie, Geschichte, Literatur, Sprachen, Mathematik und Naturwissenschaften. Dieses Wissen verschaffe geistige Unabhängigkeit und sei der beste Schutz vor Manupulierbarkeit und Verführbarkeit, so Dietmar Andre. „Mit diesem Rüstzeug werden Sie in der Lage sein, ihr Dasein selbstverantwortlich, auch fern von vertrauten Pfaden, zu gestalten“, sagte der Schulleiter. Bei den vermittelten „Wurzeln“ zielte er auf die Wertevermittlung ab und fragte, welchen Stellenwert Gott im Leben der Menschen einnimmt. Er zitierte aus der Verfassung des Freistaates von 1946 und dem Grundgesetz von 1949 und vertrat die Meinung, dass es unverzichtbar ist, den Bezug auf Gott auch in der europäischen Verfassung zu verankern. „Die Wurzeln und Flügel werden Ihnen nützlicher sein als das Reifezeugnis, das ich Ihnen nun überreiche“, schloss der Schulleiter seine Ausführungen und überreichte jedem Abiturient das Zeugnis über die allgemeine Hochschulreife. Die Berufswünsche der Schulabgänger richten sich nach dem Trend der Zeit, die Mehrzahl will einen Beruf in Richtung Betriebswirtschaft einschlagen; viele sehen ihre berufliche Zukunft als Gymnasiallehrer.
Eine Rede mit Augenzwinkern
Dass es am JBG letztlich schön war, bestätigte Christof Trunk stellvertretend für die übrigen Abiturienten mit einem Augenzwinkern in seiner Rede: Man habe neun Jahre ein Dach über dem Kopf, einen geregelten Tagesablauf und in den Pausen jede Menge Abwechslung gehabt. Die Klassenfahrten, die Höhepunkte in der Schulzeit, hätten für Kultur und Pärchenbildung gesorgt und in der Kollegstufe sei das Lehrer-Schüler-Verhältnis bei Kursschoppen schlagartig besser geworden. Er dankte den Lehrern, dem Hausmeisterehepaar und wünschte den Kollegen, dass ihre Träume und Wünsche in Erfüllung gehen und sie stets einen Freund für gute und schlechte Tage an ihrer Seite haben. Ein Präsent überreichte er an Reinhold Behr, der als Kollegstufenbetreuer für Licht im Dschungel der Abitur-Richtlinien sorgte. Die Grüße der Landkreisverwaltung überbrachte der stellvertretende Landrat Hermann-Josef Eck, der mit einer Passage aus dem Märchen „Hänsel und Gretel“ die Gefühle der Abiturienten verglich. Er ging auf die Investitionen des Landkreises in den „Rohstoff Geist“ ein, nannte einen jährlichen Kostenaufwand von fünf Millionen Euro und wünschte abschließend Glück, Gesundheit und Gottes Segen. Dass die Stadt Miltenberg bei der Realisierung des Abistreiches „Schützenhilfe“ geleistet hatte, wurde bei der Rede von Bürgermeister Joachim Bieber deutlich. Er berichtete von Abiturprüfungen in Frankreich, die nur unter Polizeischutz möglich waren, „weil die Schüler vor ihren wild gewordenen, streikenden Lehrern geschützt werden mussten“, berichtete er und erklärte „Sie können sich glücklich schätzen, dass Sie ihr Abi in Ruhe schreiben konnten.“ Gabriele Barath sprach als Vorsitzende des Elternbeirates von dem fruchtbaren Zusammenspiel von Lehrern, Schülern, Gymnasium und Elternhaus, das stets bei Theateraufführungen oder Musicals deutlich wird, Sie dankte der nicht unbeträchtlichen Zahl an Akteuren, die nun von der JBG-Bühne abtreten. Für die 18 Abiturienten mit einer Eins vor dem Komma gab es einen Buchgutschein vom Elternbeirat.
Online-Stipendien bekommen
[…] Das musikalische Rahmenprogramm gestalteten die Abiturienten und der Mittel- und Oberstufenchor mit Schulband.
as aus: Miltenberger Tagblatt vom 28. Juni 2003
Unsere Abiturienten:
Derya Aksoy (Laudenbach), Arnica Boontjes (Dorfprozelten), Jochen Borgwardt (Stadtprozelten), Alexandra Brehm (Kirschfurt), Evelyn Correia (Bürgstadt), Christoph Dietrich (Kirschfurt), Martina Dietrich (Großheubach), Nicole Dietrich (Kleinheubach), Stefanie Erbacher (Miltenberg), Annick Fertig (Miltenberg), Isabell Fertig (Stadtprozelten), Eva Galmbacher (Großheubach), Isabell Geiger (Dorfprozelten), Ronald Geiger (Miltenberg), Yvonne Giehl (Bürgstadt), Alexander Gotschy (Bürgstadt), Maria Groh (Bürgstadt), Sabine Haaf (Faulbach), Max Heller (Miltenberg), Julia Helmstetter (Bürgstadt), Roland Hench (Bürgstadt), Kathrin Horn (Neunkirchen), Kerstin Jäger (Kleinheubach), Simon Jaenicke (Bürgstadt), Sabrina Klein (Eichenbühl), Daniela Kühne (Miltenberg), Matthias Kutsch (Kleinheubach), Dorothea Leonhäuser (Kleinheubach), Tim Lucht (Bürgstadt), Nico Martin (Eichenbühl), Holger Marxer (Eichenbühl), Joachim Oswald (Miltenberg), Martin Ott (Eichenbühl), Nina Pichler (Miltenberg), Felix Pogorzelski (Großheubach), Veronika Repp (Großheubach), Elisabeth Rösler (Miltenberg), Theresa Schäfer (Miltenberg), Thomas Schellenberger (Miltenberg), Silvia Schmitt (Bürgstadt), David Seubert (Dorfprozelten), Daniela Single (Dorfprozelten), Barbara Spiller (Laudenbach), Fanny Steuerwald (Miltenberg), Christof Trunk (Collenberg), Felix Welzenbach (Großheubach), Ingo Wiesinger (Großheubach), Marco Winkler (Bürgstadt), Sebastian Winkler (Miltenberg), Thomas Wittkopp (Rüdenau), Manuel Wolz (Dorfprozelten), Thomas Wolz (Miltenberg), Julia Zeller (Eichenbühl), Rebecca Ziegler (Kirschfurt).