Mit „ABIos Amigos“ das Gymnasium verlassen – 2005

56 Schüler bekamen in Miltenberg ihr Abiturzeugnis

Miltenberg. Mit dem Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife in der Hand und einem „ABIos amigos“ auf den Lippen verließen am Freitag 56 Abiturienten das Johannes-Butzbach-Gymnasium-Miltenberg ihren liebgewonnenen „Betonbunker“.

Es waren Nils Berberich (Bürgstadt), Thomas Berberich (Neunkirchen), Julia Dick (Freudenberg), Gerhard Eilbacher (Laudenbach), Christine Fertig (Stadtprozelten), Lukas Fuchs (Freudenberg), Judith Gauch (Bürgstadt), Stefanie Gehrlich (Bürgstadt), Sven Gerecht (Großheubach), Florian Gössl (Stadtprozelten), Christian Grimm (Großheubach), Christopher Haas (Bürgstadt), Jenny Haas (Miltenberg), Jonas Heidenfelder (Miltenberg), Ulrich Heinbücher (Bürgstadt), Philipp Heißig (Miltenberg), Sebastian Hench (Bürgstadt), Ralf Herrmann (Großheubach), Alexander Heß (Rüdenau), Matthias Hock (Bürgstadt), Phil Holzmeister (Dorfprozelten), Jochen Horlebein (Faulbach), Alexander Huhn (Miltenberg), David Ilko (Collenberg), Steffen Jeßberger (Collenberg), Christian Johne (Stadtprozelten), Benedikt Kaufmann (Freudenberg), Bernhard Kaufmann (Miltenberg), Stefanie Kirchgäßner (Freudenberg), David Klingenbeck (Bürgstadt), Nikolai Knapp (Bürgstadt), Ulrike Latka (Kirschfurt), Patrick Meinelt (Bürgstadt), Anna Müller (Altenbuch), Andreas Munz (Eichenbühl), Julia Neubauer (Stadtprozelten), Andreas Platz (Bürgstadt), Jonas Pogorzelski (Großheubach), Sabine Rehberg (Freudenberg), Katharina Rösler (Miltenberg), Carolin Ruf (Miltenberg), Harald Schlachter (Neunkirchen), Johanna Schlegel (Neunkirchen), Christina Schneider (Bürgstadt), Melanie Schreck (Altenbuch), Benedikt Schuhmann (Bürgstadt), Georg Schwebs (Miltenberg), Katharina Sollmann (Miltenberg), Christoph Vornberger (Großheubach), Sandra Weimer (Freudenberg), Matthias Wichtlhuber (Miltenberg), Thomas Winter (Großheubach), Johannes Wolf (Miltenberg), Nadine Ziegler (Kirschfurt), Caroline Zipf (Freudenberg), Eva Zuske (Collenberg).

19 Schüler mit der Eins vor dem Komma

Sehr gute Abituria am Johannes-Butzbach-Gymnasium

Miltenberg. Mit dem diesjährigen Abiturjahrgang des Johannes-Butzbach-Gymnasiums verlässt eine große Zahl junger Musikertalente die Schule. Ob die Musiklehrer, wie vom Vertreter der Abiturienten vermutet, am Freitag wirklich in einem Meer von Tränen geschwommen sind, wird wohl ein Geheimnis bleiben.

Für Schulleiter Joachim Fertig war es die Premiere und er konnte seinem ersten, einem hervorragenden Jahrgang, das Abizeugnis in die Hand drücken. Alle 56 angetretenen Schüler haben die allgemeine Hochschulreife erlangt, 19 davon mit einer Eins vor dem Komma. […]

In seiner Rede ging der Schulleiter der Frage nach, ob die Schüler während ihrer Schulzeit zu modernen Menschen gereift sind. Die hohen Qualitätsstandards an bayerischen Schulen, die von den Schülern gelegentlich als Schikane empfunden werden, hätten zum Reifeprozess beigetragen, so Fertig, der anschließend auf einige wichtige Ereignisse in der neunjährigen Schullaufbahn einging. Er erinnerte an den Irak-Krieg und den Tod eines Mitschülers – Ereignisse, die nachhaltig die persönliche Reifung beeinflussten. Die Frage, ob die Entlassschüler als moderne Menschen bezeichnet werden können, beantwortete er mit einem klaren Ja und bescheinigte den Abiturienten schließlich Neugier, Offenheit, Mut, Engagement und Sozialkompetenz. Diese Fähigkeiten werden sie auch brauchen, denn die Berufswünsche reichen vom Lehramt über Medienwissenschaften bis hin zum Diplomatischen Dienst. Zum Abschluss wünschte er die Weisheit, das Wichtige und Wahre vom Unwichtigen und Unwahren zu unterscheiden, den Mut zur eigenen Meinung zu stehen, dem Zeitgeist zu widerstehen und die Tatkraft, das was Sie für richtig und gut erkannt haben durchzusetzen. Und obwohl der neue Schulleiter, wie er eingangs gestand, zunächst versucht hatte, in der Hausbibliothek und über verschiedene Internetsuchmaschinen auf die Schnelle eine passende Abiturrede zu finden, konnte er am Freitag mit einer eigene Rede glänzen, die den Vorgaben entsprach – feierlich, ernsthaft, aber auch lustig, dazu persönlich und gebildet zu sein.

Die Glückwünsche des Landkreises überbrachte stellvertretender Landrat Hermann-Josef Eck, der die Umsetzung der Nachmittagsbetreuung an den Gymnasien als finanziellen Kraftakt bezeichnete und die Kosten für das JBG auf 1,6 Millionen Euro bezifferte. Den Abiturienten wünschte er die für das heutige Leben wichtigen Eigenschaften Mobilität und Individualität, wobei er davor warnte, dies mit Entwurzelung und Egoismus zu verwechseln.

„Sie durften noch neun Jahre im Gymnasium verbringen und haben den Reformeifer aus München nur am Rande miterlebt“, erklärte Miltenbergs Bürgermeister Joachim Bieber. Er gratulierte auch den Eltern der Abiturienten, die nun eine Sorge los seien und versprach, es würden weitere Sorgen folgen. Die Vorsitzende des Elternbeirates, Gabriele Barath, ermunterte die jungen Menschen, mit Engagement und Einfluss die Zukunft mit zu gestalten.

Jonas Pogorzelski ließ für die Abituria neun Jahre Revue passieren und klärte zur Erheiterung der Anwesenden einige missverständliche Lehrersprüche auf. Er dankte Lehrern, die es verstanden hätten, die Schüler für ihr Fach zu begeistern, den Sekretärinnen und dem Hausmeisterehepaar für den versüßten Schulalltag und bezeichnete die Kollegstufe als Höhepunkt der Schulzeit. Die Feierstunde wurde von den Abiturienten musikalisch gestaltet und gab eine letzte Kostprobe von den künstlerischen Fähigkeiten dieses Jahrgangs.

(Quelle: as, in: Bote vom Untermain, 25.06.2005)