Sciencefiction, der „Traum vom eigenen Buch“ … und ein Lernkrimi auf Latein am JBG
Im Rahmen des bundesweiten Vorlesetags am 17. November 2023 lasen auch sieben Teilnehmerinnen des Enrichmentkurses „Kreatives Schreiben“, welcher dieses Jahr wieder am Johannes-Butzbach-Gymnasium unter Leitung von Frau Menne-Beck angeboten wird, in der Bibliothek vor Schülerinnen und Schülern der fünften Klassen vor. Die thematische Bandbreite der vorgelesenen Texte, die die Schülerinnen zum größten Teil während der Kursstunden geschrieben hatten, war sehr groß: So fing die Lesung mit einer Sciencefiction-Geschichte an, die sich Pia Fuchs ausgedacht hatte: Sie handelt von einer Frau vom Planeten Kepler, die mit ihrem Raumschiff die Erde besuchen soll. Hier wurden ihr Abschied und ihre Gefühle anschaulich geschildert. Eine zweite gelungene Geschichte von Pelin Isik handelt von der Wiedersehensfreude, die sich wie eine Welle ausbreitet, wenn man eine gute Freundin längere Zeit nicht gesehen hat. Ein Gedicht von Charlotte Mohr befasste sich mit einer geheimen Liebe, in der man „Ich sein“ kann und durch die alles möglich ist. In „Unzufrieden“ thematisiert Ava Zahnleiter die Vergleiche mit anderen, das Empfinden des Ungenügens des lyrischen Ichs und die Frage nach dem Verhältnis von Geben und Nehmen. Ebenfalls unter die Haut gehend war der Traum eines dreizehnjährigen Mädchens mit viel Phantasie, das aber erst den Mut aufbringen muss, das leere Blatt zu füllen und sein Leben und seine Gefühle authentisch zu beschreiben. Das Ende der Geschichte von Annemarie Grundmann stellt das Mädchen als erwachsene Frau vor ihrem Bestseller in einer Buchhandlung dar. Adelheid Stauder, die tatsächlich schon ihr erstes Buch „Stella gegen die Angst“ veröffentlicht hat, las aus diesem vor: Hier bereitet sich ein Mädchen mit Hilfe ihrer Familie auf einen Quizwettbewerb vor und erlebt dabei auch Übersinnliches, was sich sehr spannend gestaltet. Den Abschluss bildete ein Poetryslam von Marie Kolke, die humorvoll Schulerlebnisse Revue passieren lässt und ihre Heimat in den Sternen wähnt. Die Fünftklässler ließen sich über eine halbe Stunde in den Bann ziehen und applaudierten begeistert. Neben dem Enrichmentkurs „Kreatives Schreiben“ lasen Lateinschüler und -schülerinnen der 7. und 8. Jahrgangsstufe jeweils in den beiden Pausen allen Interessierten Ausschnitte aus dem Lernkrimi „Felisa et secreta Romae“ in der Schulbibliothek vor. Der Lernkrimi wechselt zwischen deutschen und lateinischen Abschnitten ab und lässt sich leicht verstehen. Die Schüler und Schülerinnen hörten gespannt den Abenteuern der kleinen Katze Felisa in Rom zu und bekamen die lateinischen Stellen simultan übersetzt. Am Ende der jeweiligen Lesung erhielten die Vorleser und Vorleserinnen großen Applaus. Alles in allem ein gelungener Vorlesetag, der nach einer Fortsetzung ruft, die nicht erst am nächsten Vorlesetag im Jahr 2024 stattfinden sollte.
(Katharina Menne-Beck und Christina Hahn)