El día de los Muertos – der mexikanische Tag der Toten wird am JBG lebendig

Jedes Jahr im Herbst beschäftigen sich die Menschen in Mexiko mit dem Tod, denn sie bereiten sich auf den Día de los Muertos – den Tag der Toten – vor. Die Feierlichkeiten dazu finden am ersten und zweiten November, also Allerheiligen bzw. -seelen statt, doch an die Stelle von bedächtigen und bedrückten Friedhofsbesuchen, wie sie in vielen deutschen Gemeinden der Brauch sind, treten Festivitäten voller Leben, Liebe und Freude: Am Abend kommt die ganze Familie auf dem Friedhof zusammen und es wird zur Live-Musik getanzt, gegessen und gefeiert. Treffpunkt sind die Gräber der Verstorbenen, sodass diese in den Tagen davor dafür geputzt und mit Blumen sowie Lichtern geschmückt werden. Und man trifft dort nicht nur die Lebenden, denn an diesem Tag besuchen die Toten ihre Liebsten auf der Erde, um mit ihnen zu feiern und zusammen zu sein. Deswegen werden auch in den Häusern Altäre errichtet. Auf diesen finden sich Fotos der Verstorbenen, Blumen und Schmuck in leuchtenden Farben, vor allem in orange und gelb, religiöse Objekte, selbst gemachte Bilder und Gedichte, das Lieblingsessen der Toten und Totenköpfe aus Zucker.

Diesen Brauch und Glauben wollten die Spanischlehrerinnen des Johannes-Butzbach-Gymnasiums ihren Schülerinnen und Schülern der Oberstufe nahebringen und luden daher zu Feier des Día de los Muertos ein. Das Fest begann mit einem leckeren Essen: Zu den Tacos (Weizen- oder Maistortillas) mit Gemüse-, Hackfleisch- oder Hähnchenfüllung gab es Knabbereien aus Maismehl, welche zum Teil mit Limette und Chili gewürzt waren, sodass die Jugendlichen das Feuer Mexikos richtig spüren konnten. Nicht wenige haben sich an den feurigen Chips verbrannt. Daher gab es auch etwas zu trinken: agua de jamaica (Holunderblütenlimonade) und Coca Cola – das heimliche Nationalgetränk der Mexikaner. All das fand – hoffentlich – im Beisein der mexikanischen Künstlerin Frida Kahlo statt, denn ihr war der Altar des JBG gewidmet. Auf ihm fanden sich neben einer Fotographie von ihr und den üblichen Bestandteilen eines Día-de-los-Muertos-Altars auch eine Flasche Tequila, ein süßes Gebäckstück und eine Tasse heißer Schokolade – diesen Lebensmitteln war die Malerin nämlich regelrecht verfallen.

Nach dem Essen wurden die verschiedenen Elemente des Gedenktisches erklärt und der Glaube und die Gewohnheiten der Mexikaner bezüglich des Día de los Muertos erläutert. Um dies den Schülerinnen und Schülern noch erlebbarer zu machen, wurde der Abend damit beschlossen, den Film Coco, in dem der mexikanische Tag der Toten eine zentrale Rolle spielt, zu schauen. Dazu wurde Pan de Muertos (Totenbrot) – ein mexikanisches Hefe-Gebäck genascht. Beschwingt von der lebhaften Musik und den leuchtenden Farben des Films gingen alle nach Hause.

 

(Katharina Kappel)