Lesung am JBG: Autorin Anne Hassel liest vor Fünftklässer*innen
Am 21. Dezember besuchte die Miltenberger Autorin Anne Hassel die Klasse 5d des Johannes-Butzbach-Gymnasiums, um aus einem ihrer Kinderromane zu lesen und den Kindern einiges über den Beruf einer Schriftstellerin zu erzählen.
Der Roman „Eltern-Oma-Tausch“ handelt von dem 10-jährigen Tobias, der seine Eltern, die ihm permanent seine Herzenswünsche verbieten, loswerden möchte. Zuerst will er sie verkaufen, dann verschenken, und schließlich kommt es zum Kontakt mit Lea, die ihre Großmutter zum Tausch anbietet. Tatsächlich lassen sich Tobias‘ Eltern – wenn auch gekränkt – auf den Deal ein und die Großmutter zieht für einige Tage ein, aber Tobias merkt bald, dass etwas mit ihr nicht stimmt, denn sie hat die „Vergesslichkeitskrankheit“. Vor allem aber merkt er, dass seine Eltern gar nicht so übel sind, und am Ende kommt es zu einer Lösung, die allen Beteiligten hilft.
Die zuhörende Klasse konnte sich gut einfühlen in die Geschichte: In den Augen der Kinder sah man, dass jeder seine Eltern schon mal loswerden wollte und dass alle aber auch erleichtert waren, dass die Eltern wieder da waren.
Frau Hassel erzählte den Kindern, wie ihre Bücher entstehen und dass es manchmal bis zu acht vorläufige Fassungen braucht, bis alles gut ist. Sie gab auch Einblicke in die Zusammenarbeit mit den Illustrator*innen, denn Kinderbücher ohne Zeichnungen sind heute gänzlich unverkäuflich. Dazu zeigte sie Beispiele aus ihrem Bilderbuch „Paula pupst“, das sie in der chinesischen Version dabei hatte. Die Bücher, die sie in der Klasse in Umlauf gab, zeigten die große Bandbreite ihres Schreibens von Erwachsenen-Krimis über Kinderromane bis zu einem literarischen Adventskalender. Zuletzt erzählte sie, dass sie momentan an einem Anti-Kriegsmärchen arbeitet, in dem eine Prinzessin die Kriegslust ihres machtgierigen Vaters untergräbt, sodass die Kanonenrohre Schokolade ausspucken: definitiv eine schöne Vision in heutiger Zeit.
Dass Frau Hassel in der anschließenden Pause von den Kindern belagert und mit Fragen überhäuft wurde, ist sicher das größte Kompliment an eine Schriftstellerin.
Auch die anderen 5. Klassen dürfen sich jetzt schon auf den Besuch von Anne Hassel freuen.
(Christoph Grein)