Vorösterliche Begleitung am JBG Miltenberg: Mauerritzen als Ort der Klage

Die Klagemauer besteht aus großen gebrannten Steinen, die im Aulabereich aufgestellt werden. Diese Steine enthalten Hohlräume, in die nach Art der berühmten Jerusalemer Klagemauer Zettelchen gesteckt werden können. Geplant wurde die Aktion, als zu vermuten war, dass besonders Pandemieängste und andere schulische sowie private Sorgen von Seiten der Schülerinnen und Schüler zu beklagen wären. „Inzwischen erleben wir schon zum zweiten Mal ein Ostern mit Krieg in Europa“, beschreibt Schulleiter Ansgar Stich die besondere, schwierige aktuelle Situation. 

Die Fachschaft Religion möchte die vorösterliche Fastenzeit spirituell begleiten und lehnt sich dabei an das große Jerusalemer Vorbild an: Jedem Mitglied der Schulgemeinschaft des JBG eröffnet sich die Möglichkeit, eigene Sorgen loszulassen, indem sie auf einen Zettel geschrieben werden. Diese werden in die Ritzen dieser Mauer gesteckt und am Ende der Fastenzeit ungelesen und in einem angemessenen Rahmen verbrannt. „Dies kann mit oder ohne spirituellem Hintergrund im Sinne einer Art Seelenhygiene als befreiend erfahren werden“, erläutert Schulleiter Ansgar Stich, der selbst Religionslehrer ist.

(Christoph Grein)