JBG Miltenberg: Zertifizierung als Klimaschule
„Die Verleihungszeremonie in München war inspirierend“, betont der Schulleiter des Johannes-Butzbach-Gymnasiums Miltenberg Ansgar Stich. Zusammen mit der Umwelt- und Klimabeauftragten Claudia Jörg und dem AK-Bienen-Leiter Alexander Jörg hat er die Urkunde sowie das Türschild für die Klimaschule von Kultusminister Piazolo und Umweltminister Glauber entgegengenommen. Der Stolz ist Stich deutlich anzumerken, zumal die Schule nach der Auszeichnung als erste Fairtradeschule erneut Vorreiterin im Landkreis ist. 51 der 130 Bewerberinnen aus den insgesamt ca. 6000 Schulen Bayerns gewannen eine Urkunde in Bronze, Silber oder Gold, je nach Erfüllung von mindestens 2, 5 oder 8 aus den 8 Anforderungsfeldern. Im Grunde aber ist den Beteiligten der Weg fast wichtiger als die Urkunde. Sie legen viel Wert auf Nachhaltigkeit, dauerhafte Verankerung und Bewusstseinsbildung in der Schulgemeinschaft, wie einer der Initiatoren, Biologiefachleiter Ekkehart Schaefer, immer betont. Einige Handlungsfelder setzen die Mitwirkung des Sachaufwandsträger voraus, der sehr aktiv half. So hat Klimaschutzmanager Sebastian Randig zum einen engagiert das diffizile Erstellen des CO2-Abdrucks begleitet. Zum anderen ist neben der großen Photovoltaikanlage die Nahwärmeversorgung des benachbarten Papierherstellers ein gewichtiger Faktor. Das belegen die Zahlen: Im Jahr 2021 hat die Schule für Wärme 532 028 kWh Fernwärme Fripa (95%) und 28 002 kWh Erdgas (5%) gebraucht. Hier wird Energie weitaus effizienter genutzt als vor dieser Modernisierung. Landrat Jens Marco Scherf, der selbst mit der Bahn zur Arbeit pendelt, appelliert neben dem berechtigten Stolz auf die Landkreisleistungen v. a. an eine bewusste Lebensführung jedes einzelnen Mitglieds der Schulgemeinschaft. Die Teilnahme am Projekt Stadtradeln oder die neu geschaffene Sommersportwoche, die den stark umweltbelastenden Skikurs ersetzt und mit der Bahn angefahren wird, sind hier nur zwei von mehreren Mosaiksteinen im Gesamtbild eines nachhaltigeren Umgangs mit der eigenen Mobilität. Hinzu kommen weitere Maßnahmen, z. B. Mülltrennung, durchgängige Verwendung von Recyclingpapier, regionale und fair gehandelte Produkte in der Cafeteria, Baumpflanzaktionen, Pläne zur Fassadenbegrünung, Beleuchtung via Bewegungsmelder oder die PC-Abschaltung um 17.00. Dazu zählen auch die von Alexander Jörg und Christian Zacherl betreuten vier neuen JBG-Bienenvölker. Claudia Jörg engagiert sich mit Ekkehart Schaefer im AK Klimaschule, dazu gehören zudem viele rührige Schülerinnen und Schüler wie der vom Freundeskreis für sein Klimaengagement ausgezeichnete „Schüler des Jahres“ Simon Rein. Dort werden Pläne und Projekte geschmiedet, um den Klima- und Umweltschutzgedanken zu vertiefen. Landrat Jens Marco Scherf und Schulleiter Ansgar Stich betonen gemeinsam, dass es nicht um „wohlfeile Parolen geht, sondern um echtes Tun für einen Klimaschutz, der diesen Namen verdient.“
(Christoph Grein)