Reise in die Jungsteinzeit am JBG Miltenberg

„Geschichtsunterricht ganz praktisch: Es ist schon eine schöne Tradition am JBG Miltenberg, Geschichte lebensnah zu vermitteln“, betonte Schulleiter Ansgar Stich angesichts des erneuten Besuchs des Experimentalarchäologen Lothar Breinl aus Regensburg. Dieser nahm, organisiert durch die Geschichtslehrerinnen Simone Weitz und Ursula Lehmann, die Schülerinnen und Schüler der sechsten Jahrgangstufe auf eine Zeitreise in die Steinzeit mit. Beim Vortrag in der Aula informierte er ausführlich über die Jungsteinzeit allgemein und darüber, wie die Menschen damals lebten. So baute man beispielsweise Häuser aus Stroh und Holz, die bis zu 60 Meter lang waren. Um der Bevölkerung die Jungsteinzeit näher zu bringen, wurde in Straubing solch ein Langhaus nachgebaut, das Herr Breinl den vier sechsten Klassen auf Fotos zeigte. Des Weiteren berichtete der Archäologe über die Kleidung in jener Zeit, wie zum Beispiel, dass Mützen und Hauben aus Leder und Fell sehr in waren. Interesssanterweise trugen in der Jungsteinzeit nur Männer Armreifen. Eine besondere Bedeutung hatte das Feuer, da es vor wilden Tieren schützte, das Kochen ermöglichte und zur Kommunikation mit Rauchzeichen genutzt werden konnte. Im Anschluss an den Vortrag durften die Schülerinnen und Schüler im Werkraum selbst tätig werden und nach einigen Erklärungen des Referenten Pfeile, Muschelschmuck, Bohrer und „Steinzeithandys“ (Schwirrhölzer) selbst herstellen und teilweise in der Aula testen. Am Ende konnten alle ihre steinzeitlichen Produkte mit nach Hause nehmen. Schulleiter Stich resümierte: „Gerade dieses praktische Tun trägt die zeitlich weit entfernte und vielleicht trockene Thematik Ur- und Frühgeschichte in die Lebenswelt der Kinder. So bleibt Geschichte lebendig.“

(Christoph Grein)