Erfrischend andere Berufsorientierung für Oberstufenschüler am JBG

 

An einer sehr besonderen Berufsorientierung konnte die 11. Jahrgangsstufe des Johannes-Butzbach-Gymnasiums Miltenberg teilnehmen. Wie im Vorjahr hatte die Schule die Coaching-Firma „Mein mutiger Weg“ aus Hauenstein vertraglich verpflichtet, den Beginn der Berufs- und Studienorientierung (BuS) am Anfang der 11. Jahrgangsstufe mitzugestalten. „Mein mutiger Weg“ veranstaltete einen rund viereinhalbstündigen Workshop für die knapp 50 Schülerinnen und Schüler der Q11 – coronagerecht in den Musiksälen der Schule. Die Erkenntnisse des Coachings sollen dann in die weitere BuS-Phasen mitgenommen und evtl. für sechs Monate durch freiwillige Online-Kontakte mit den Trainern vertieft werden.

In fünf Schritten wurde im Workshop der Frage „Wie sieht Dein Traumberuf aus?“ nachgegangen. Die Schülerinnen und Schüler reflektierten zunächst ihre eigenen Stärken und setzten sie in einen Traumjob-Korridor um. In einem weiteren, intensiven, stark psychologischen Step wurde betrachtet, wie man das Selbstvertrauen stärken könne, um ein Zukunftsbild zu kreieren. Besonderer Wert wurde auf den abschließenden Schritt ‚Handle mutig!‘ gelegt.

Erstaunlich war, wie bereitwillig und diszipliniert die Schülerinnen und Schüler mit den Trainern zusammenarbeiteten – egal, ob in der ‚bring-sally-up-challenge‘ vier Minuten lang Kniebeugen zu dröhnenden Bässen gemacht wurden oder untermalt von leisen sphärischen Klängen 10 Minuten lang auf einer leeren Seite im Workbook ein persönliches Zukunftsbild zu entwerfen war – egal, ob einer der Trainer oder eine Schülerin erstaunlich offen über teilweise sehr private Erfahrungen berichteten oder in einer Partnerübung dem Gegenüber für zwei lange Minuten ohne zu sprechen oder den Blick abzuwenden in die Augen gesehen wurde.

Für den in Sachen Berufs- und Studienorientierung nicht ganz unerfahrenen Lehrer war es überraschend, wie schnell sich Trainer und Auditorium zusammenfanden, wie selbstverständlich die vorgegebenen Regeln eingehalten wurden, wie einerseits lässig und andererseits sehr ernsthaft die manchmal doch sehr heikle Frage ‚Was mache ich nach der Schule?‘ angegangen wurde. Sicherlich trugen zum raschen Vertrauensaufbau die herzerfrischend dynamische und lockere Art der Trainer, ihre Ausdrucksweise, ihre Musik und ihr selbstverständlicher Umgang mit modernen Medien bei. Vermutlich wirkten aber auch die Methodenvielfalt – es wechselten fortlaufend verschiedene Formen des Unterrichtens, beispielsweise die Einzel- und die Partnerarbeit, die Selbsterkundung, die Geschichte, die Präsentation. So blieb das Aufnahmevermögen der Zuhörer auf hohem Level. Dazu kommt noch das Angebot des ‚blended learnings‘, einer Lehrmethode, bei der sich Präsenzunterricht mit E-Learning-Phasen im Anschluss an den Workshop abwechseln.

Insgesamt konnten die Elftklässer an einer lohnenden Veranstaltung teilnehmen und es ist zu hoffen, dass das JBG auch zukünftigen Schülergenerationen diese Erfahrung ermöglichen kann.

(Für die P-Seminarleiter: Ekkehart Schaefer)