15000 Stunden zur Hochschulreife – 2006

Abiturzeugnisse am Miltenberger
Johannes-Butzbach-Gymnasium übergeben

Miltenberg. Allen Grund zur Freude hatten die Abiturienten des Johannes-Butzbach-Gymnasiums bei der Zeugnisübergabe am gestrigen Vormittag: Spätestens mit der Übergabe des Zeugnisses ist ihre Schulzeit offiziell beendet.

Dass die Schüler neben Freude und Stolz auch Erleichterung empfinden nach 13 Jahren Schule, ist für Schulleiter Joachim Fertig nur allzu verständlich. Schließlich verstecken sich hinter den 13 Jahren rund 480 Wochen oder 2400 Tage und somit rund 15000 Schulstunden bis zur Hochschulreife.

Dass die Schüler von dem für sie nicht immer nachvollziehbaren Lehrplan durchaus profitierten, stellte Fertig mit einem Rückblick auf die vergangenen Jahre am Gymnasium dar. Die Bildung, die im Zentrum der Schule stehe, jedoch nicht nur für die Wissensvermittlung, sei auch für die Entfaltung der individuellen Anlagen wichtig. Auch das Heranwachsen zu mündigen Bürgern und die Annahme und kritische Weiterentwicklung der Kultur sei indirekt die Aufgabe der Schule. Ob dies konkret in den einzelnen Fächern der Fall gewesen sei oder in den anderen Bereichen der Schule, etwa Theatergruppen, Musikensembles und freiwilligen Arbeitsgruppen: Die Schule habe stets versucht, in Zusammenarbeit mit Lehrern, Schülern und Eltern ein möglichst optimales Umfeld zur Entwicklung zu bieten.

Wichtig sei nun, dass die Schüler die Bildung, die sie erfahren hätten, nutzten, sowohl in der beruflichen Fortentwicklung als auch im gesellschaftlichen Bereich, so Fertig. Erfreulich sei es für ihn als Schulleiter, dass jeder Dritte der insgesamt 60 Abiturienten einen Notendurchschnitt unter 2,0 erreicht habe. Dies spreche für die Qualität der Ausbildung am Johannes-Butzbach-Gymnasium, war Fertig überzeugt.

Landrat Roland Schwing ermutigte die Schüler dazu, die Euphorie, die durch die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland entstanden sei, für die berufliche Weiterentwicklung mitzunehmen. »Die Schule hat Ihnen ein Fundament geschaffen«, sagte er, »welchen Typ Haus Sie darauf stellen, liegt in Ihrer Hand«.

Dass das Datum des gestrigen Tages den Schülern ein Leben lang im Gedächtnis bleibt, davon ist Joachim Bieber, Bürgermeister der Stadt Miltenberg, überzeugt. Schließlich sei dies der Tag, an dem für die 60 jungen Menschen ein Traum wahr geworden sei.

Dass die Jugend »von heute« den Luxus liebe und die Lehrer tyrannisiere, sei gewiss kein neues Vorurteil, begann Klaus Huhn, Vorsitzender des Elternbeirats, seinen Vortrag. Bereits Sokrates habe sich darüber vor 2400 Jahren beschwert. Wie wichtig die Schule im Reifungsprozess junger Menschen sei, zeige sich am erfolgreichen Abschluss. Für die Schüler sei im Reifungsprozess neben der Schule die Familie die größte Verankerung. Für den Rückhalt in der Familie bekam deshalb jeder Schüler eine Rose für die Mutter, die symbolisch den Dank an die Familie ausdrücken soll.

Mit seiner Abiturrede sorgte Christoph Hench für Erheiterung. Der Vergleich der Schule mit einem Gefangenenlager, enthielt zwar viel Wahres. Der Aussage des Schulleiters, dass die Schüler eher wie Kunden eines Wellness-Hotels aussähen als die Insassen eines Gefangenenlagers, hatte der Bürgstadter jedoch nichts entgegen zu setzen.

(Quelle: Ali Kale, in: Bote vom Untermain, 03.07.2006)

Einer schafft sogar die Prüfung für Oxford

Ausgezeichnete Leistungen am Gymnasium Miltenberg


Miltenberg. 60 Schüler haben in diesem Schuljahr ihr Abitur am Johannes-Butzbach-Gymnasium in Miltenberg bestanden, darunter 20 mit einem Einser vor dem Komma.

Eva Grimm (Großheubach), Moritz Müssig (Miltenberg), Anika Bauer (Miltenberg), Iris Hagoort, Katharina Wichtlhuber (beide Miltenberg), Teresa Herkert (Rüdenau), Eva Zöller (Stadtprozelten), Karsten Pfeifer (Dorfprozelten), Mareike Zängerle (Neunkirchen), Christoph Hench (Bürgstadt), Jan Roth (Stadtprozelten), Stefanie Schott (Miltenberg), Alexander Eck (Laudenbach), Michaela Groh (Bürgstadt), Lukas Kohlhepp (Dorfprozelten), Julia Schroth (Miltenberg), Oliver Schwab (Kirschfurt), Fabian Fertig (Kleinheubach), Christina Gehrig, Katrin Herrmann (Miltenberg), Daniel Ackermann, Katharina Hortig, Doreen Liebich, Michael Miltenberger und Alexander Tabery (alle Eichenbühl), Eva Bauer, Christian Beierlein, Christian Erbacher, Florian Haamann, Anastasia Hanikel, Michael Huhn, Angelika Keller, Thomas Reiser, Michael Schneider und Sandra Schreckenberg (alle Miltenberg), Andreas Beck, Alexander Ilbeck und Stefan Will (alle Dorfprozelten), Caroline Bischof (Rüdenau), Stefan Breunig, Simon Helmstetter, Ferdinand Ort (alle Bürgstadt), Jonathan Bube (Wessenthal), Rainer Leonhardt (Freudenberg), Sandra Flicker, Véronique Graul, Monika Himsel, Felix Husslik, Natascha Lauth, Simon Scholz, Daniel Uihlein (alle Großheubach), Steffen Jäger, Claudia Ott und Alexander Schech (alle Kleinheubach), Jonas Leinbach (Neunkirchen), Nils Moldenhauer (Stadtprozelten), Tibor Müllner (Erlenbach), Kathrin Pröschel und Sabine Tastel (beide Mönchberg) sowie Christian Wojnowski (Laudenbach).

Besondere Auszeichnungen erhielten alle Schüler mit einem Notendurchschnitt unter 2,0. […] Zum Buchpräsent des Freundeskreises des Gymnasiums, das jeder Abiturient erhielt, bekamen die Einser-Schüler noch einen Buchgutschein des Elternbeirats.

(Quelle: Ali Kale, in: Bote vom Untermain, 03.07.2006)