Warum Französisch als Fremdsprache lernen?

In einem immer enger zusammenwachsenden Europa sowie im Zuge der Globalisierung der Wirtschaft treffen Menschen im Arbeitsleben immer häufiger auf Menschen, die unterschiedliche Muttersprachen sprechen. Aus diesem Grunde benötigen immer mehr Unternehmen Mitarbeiter mit guten Fremdsprachenkenntnissen. Vor allem Führungskräfte müssen sich im Umfeld fremder Kulturen sicher bewegen können. Der Schlüssel hierzu ist eine fundierte Kenntnis der Sprachen der Geschäftspartner. Wenn man die Stellenanzeigen in Zeitungen durchsieht, erkennt man sofort, dass es häufig nicht mehr ausreicht, sich auf seine Englischkenntnisse zu verlassen. Nicht selten werden (gute / fundierte) Kenntnisse in einer weiteren Fremdsprache vorausgesetzt. Eine Fremdsprache sicher zu beherrschen bedeutet Mitsprache – Sprachlosigkeit hingegen bedeutet Nicht-Teilnahme am Gespräch. Deshalb ist es sinnvoll, möglichst früh mit dem Erlernen einer Fremdsprache zu beginnen, da häufig im Studium oder im Beruf für gründliches Sprachenlernen keine Zeit mehr besteht. Eine Sprache während der Schulzeit hingegen zu erlernen, heißt über mehrere Jahre eine intensive Förderung zu erfahren. Es wird Zeit investiert, die man während des Berufslebens so nebenbei oft nicht mehr aufwenden kann.

Warum ausgerechnet Französisch?

– Französisch ist eine romanische Sprache. Mit guten Französischkenntnissen lernt man weitere romanische Sprachen wie Italienisch, Spanisch oder Portugiesisch leichter.

– Französisch gilt nach wie vor als Bildungssprache par excellence und ermöglicht den Zugang zu einer interessanten Literatur sowie zu Theater, Film und bildender Kunst; es vermittelt zudem einen wichtigen Teil der Geschichte und Kultur Europas.

– Englisch ist zwar unbestritten die wichtigste Verkehrssprache, doch für optimale Berufsaussichten braucht man mehr als nur eine Fremdsprache. Eine zweite oder dritte Fremdsprache sicher zu beherrschen wird so immer mehr zu einer Schlüsselqualifikation. Französisch ist nach Deutsch die am meisten gesprochene Muttersprache in Europa.

– Französisch ist zudem in über 30 Staaten der Welt Amtssprache. So wird Französisch auch in der Schweiz, in Belgien, in Luxemburg, in Québec und in vielen Ländern Afrikas als Muttersprache oder als Verkehrssprache gesprochen. (Tahiti, La Réunion und Guadeloupe sind beispielsweise Urlaubsparadiese, in denen Französisch gesprochen wird.)

– Frankreich ist der wichtigste Handelspartner Deutschlands – sowohl beim Export als auch beim Import. Jedes der beiden Länder ist im Partnerland mit über tausend mittelständischen und großen Unternehmen präsent. Der Handel zwischen Deutschland und Frankreich erreicht einen jährlichen Umfang von 120 Milliarden Euro. In Zahlen sieht dies wie folgt aus:

– 1400 Französische Unternehmen sind in Deutschland angesiedelt
– 2700 Deutsche Unternehmen sind in Frankreich angesiedelt
– 120 000 Deutsche arbeiten in Frankreich
– 400 000 Arbeitsplätze in Deutschland hängen vom Handel mit Frankreich ab

Entsprechend hoch ist demzufolge die Nachfrage nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit guten Französischkenntnissen, von Führungskräften und Ingenieuren bis hin zu Sekretärinnen und Monteuren.

– Im Elysée-Vertrag von 1963 haben Deutschland und Frankreich sich dazu verpflichtet, das Erlernen der Sprache des Partners zu fördern. Beide Länder legen demzufolge seit Jahren großen Wert auf eine intensive Kooperation im Ausbildungsbereich und haben in den letzten Jahren zusätzlich zu den Förderungen im Schulbereich integrierte Studiengänge gegründet, die für beide Länder berufsqualifizierende Abschlüsse vermitteln, so z.B. im Ingenieurswesen, in Jura, Politologie und Wirtschaft.

 

‹‹Apprendre la langue française sera bien utile et pas difficile››
Französisch – eine schwere Sprache?

 

Eine Fremdsprache so zu lernen, dass man sie verwenden kann, ist zweifellos ein anspruchsvolles Ziel. Dazu ist es – wie in jeder anderen Fremdsprache – unabdingbar kontinuierlich zu arbeiten, und sich eine gute Arbeitsdisziplin anzugewöhnen. Im Gegensatz zum Englischen verfügt das Französische über ein komplexeres Regelwerk, das am Anfang sicherlich etwas mehr Arbeit und Anstrengungsbereitschaft erfordert; hat man allerdings eine gute Basis erworben, bereitet die Kommunikation in der Fremdsprache sicherlich keine größeren Probleme als in anderen Fremdsprachen.

 

OStRin Christiane Kühl, Fachleitung Französisch