Wien ist Wien: Das P-Seminar „literarischer Stadtführer“ des JBG Miltenberg auf Ferienfahrt

„Wien ist eine tolle Stadt, gerade bei dem schönen Wetter, aber auch im Angesicht der tollen Angebote, die diese Stadt an praktisch jeder Ecke bereithält“, berichtet Schulleiter und P-Seminar-Lehrkraft Ansgar Stich. Gemeinsam mit der Kollegin Katharina Kappel zeigt er sich nach der Fahrt immer noch sehr begeistert. Dabei hatte sein P-Seminar des Johannes-Butzbach-Gymnasiums Miltenberg einen durchaus schwierigen Vorlauf: Ursprünglich sollte es um eine literarische Aufarbeitung des deutsch-polnischen Verhältnisses am Beispiel der Stadt Krakau gehen, weshalb fast zwei Drittel des Jahrgangs dieses Angebot wählten. Dass die 14 ausgewählten Jugendlichen nun in Wien ankamen, erklärt Stich: „Zunächst haben wir das Ganze wegen Corona aus den Herbstferien 2021 in die Pfingstferien 2022 verschoben. Dann kam der Ukrainekrieg mit einer großen Menge Flüchtlingen in Krakau, das nicht weit von der ukrainischen Grenze liegt. Dort dann hinzufahren, fanden wir unpassend, also die Umänderung in den literarischen Stadtführer Wien.“ Obwohl zunächst die Deutsche Bahn zwei der drei gebuchten Züge ersatzlos strich, somit ein eher schwieriger Start gelang, erwies sich diese Wahl als richtig. Wien bietet neben der üblichen Sissi-Romantik rund um Schloss Schönbrunn, sehr modernen und weniger schwierigen Kunstmuseen, dem beeindruckenden Zentralfriedhof, dem Areal rund um die Hofburg und dem wuseligen Naschmarkt Unzähliges mehr. „Schön ist, dass sehr viele Schülerinnen und Schüler in ihrer Freizeit das Open-Air-Klassik-Konzert der Wiener Symphoniker im Schlossgarten Schönbrunn besuchten“, freut sich Katharina Kappel und findet das „eigeninitiativ, kulturell interessiert und engagiert.“ Da die Teilnehmenden mit dem Wochenticket der Wiener Linien sehr flexibel waren, war die Mobilität in der Großstadt überhaupt kein Problem. Das kam der Stadtrallye entgegen, bei der über die Zeit verteilt verschiedene Aufgaben zu erledigen waren, z. B. das Verfassen einer Reizwortgeschichte aus fünf Straßenbahnstationen, dem Photo mit einer uniformierten Person, das Organisieren einer „Beamtenforelle“ und der bekannten „Eitrigen“ oder das Eintauschen eines möglichst hochwertigen Gegenstücks gegen einen Apfel und ein Ei. Nachdem auch das Hotel in Ordnung war, die Unkostenbeiträge reichten und die Bahnrückfahrt gut funktionierte, resümiert Stich: „Dafür gibt man auch gerne eine Woche Ferien her: Wien mit diesen Schülerinnen und Schülern ist eine Reise wert, Frau Kappel und ich täten es jederzeit wieder. Jetzt freue ich mich auf die literarischen Beiträge mit Erklärungsapparat von Gedichten über Comics, Kurzgeschichten bis hin zu einem Rap über Wien.“

(Christoph Grein)   

Prater
Schönbrunn