JBG zwischen Baguette, Van Gogh und Eiffelturm
Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe im Schüleraustausch in Frankreich
Müde und noch ganz verschlafen trafen sich am frühen Morgen des 14. März 26 Schülerinnen und Schüler des Johannes-Butzbach-Gymnasiums mit ihren Französischlehrkräften Christiane Kühl und Mathieu Fleury vor dem Miltenberger Bahnhof. Vor ihnen lag eine aufregende und spannende Woche voller neuer Eindrücke, denn gleich sollte sie der Zug in das 660 km entfernte kleine Städtchen Auvers-sur-Oise in der Nähe von Paris bringen, mit dem das Gymnasium nun schon seit mehr als 20 Jahren eine Schulpartnerschaft pflegt. Für viele Jugendliche war es die erste Reise nach Frankreich, und so befanden sich im Gepäck nicht nur kleine Geschenke für die Familien ihrer Austauschpartner, sondern auch jede Menge Vorfreude und Neugier, die sich mit Nervosität mischte. In Frankreich angekommen, forderte ein Teil der 17 Jungen – unterstützt von ihrem sportbegeisterten Französischlehrer – gleich eine Gruppe französischer Jugendlicher zu einem deutsch-französischen Fußballspiel auf dem sich in der Nähe des Bahnhofs befindenden Sportplatz heraus. So verging die Zeit, bis sie von ihren Gastfamilien herzlich in Empfang genommen wurden, wie im Fluge.
Der nächste Tag begann – gemäß dem Leitthema des Austausches: „Olympia 2024 in Paris“ – sehr sportlich mit einem Badminton- und einem Tischtennisturnier in der Turnhalle der Partnerschule, dem Collège Charles-François Daubigny. In binationalen Teams kämpften die Schülerinnen und Schüler um die Platzierung auf dem Treppchen, schließlich winkten auch kleine Preise. Nach so viel sportlichem Ehrgeiz kam die Stärkung in der schuleigenen Kantine gerade recht, denn am Nachmittag stand das Erkunden des kleinen Städtchens auf dem Plan. Auvers inspirierte bereits zahlreiche Künstler wie Vincent van Gogh oder Paul Cézanne, sodass die Jugendlichen bei ihren Besichtigungen den Spuren der Impressionisten folgen konnten. An einem der Folgetage besuchten sie in Kleingruppen auch den Unterricht in verschiedenen Fächern und stellten fest, dass sie trotz einiger sprachlicher Hürden dem Unterrichtsstoff, beispielsweise in Mathematik oder Physik, doch ganz gut folgen konnten. In der freien Zeit wurde der Pausenhof für Fußball- und Basketballspiele sportlich genutzt, die einen Ausgleich zum kulturellen Programm, wie dem Besuch der Ausstellung „Van Gogh à Auvers-sur-Oise“ im Schloss der Kleinstadt, schafften. Das Wochenende verbrachten die Schülerinnen und Schüler in der Gastfamilie und besichtigten die Schlösser Versailles oder Chantilly, fuhren ins Disneyland Paris oder gingen Eislaufen und konnten nicht zuletzt auch beim gemeinsamen Essen kulturelle Unterschiede entdecken. Manch ein mutiger Schüler probierte dabei sogar klischeehafte kulinarische Spezialitäten wie Schnecken oder Froschschenkel aus. Den Höhepunkt der Austauschtage bildeten sicherlich zwei Tagesausflüge nach Paris mit viel Sonnenschein. So erkundeten die deutschen und französischen Jugendlichen bei einer Bootsfahrt auf der Seine mit gemeinsamem Picknick die Sehenswürdigkeiten zunächst vom Wasser aus, bevor es dann zu Fuß in das weltbekannte „Musée du Louvre“ und auf die „Avenue des Champs-Élysée“ ging, die sie zum Bummeln einlud. Auf dem Eiffelturm legten endlich auch die letzten Schüler ihr Handy beiseite, damit sie bei frühlingshaften Temperaturen die einzigartige Aussicht über Paris genießen konnten. Die Besichtigung des Künstlerviertels Montmartre nutzten schließlich viele, um Souvenirs zu kaufen, süße Leckereien wie Crêpes, Macarons oder Éclairs zu essen oder ganz einfach den Straßenmusikern zuzuhören.
Nach einer schönen und erlebnisreichen Woche hieß es dann am 21. März „Au revoir!“, aber man freut sich schon auf den Gegenbesuch der französischen Jugendlichen Ende April.
(Christiane Kühl)