Johannes-Butzbach-Gymnasium Miltenberg

„Zurück in die Steinzeit“ ist eine spannende Reise, vielleicht gerade in der Zeit der allgegenwärtigen Digitalisierung, Modernisierung und Generalsanierung am Johannes-Butzbach-Gymnasium Miltenberg. Der Regensburger Experimentalarchäologe Lothar Breinl vom Landesamt für Denkmalpflege entführt schon seit vielen Jahren und so auch dieses Jahr die vier 6. Klassen des JBG in die Steinzeit.

Zunächst teilt der Archäologe wichtige Informationen über die Alt- und Jungsteinzeit mit, die mit Fotos und rekonstruierten Gegenständen untermalt werden. Besonders interessant ist, wie wichtig und kompliziert es für die Menschen früher war, Feuer zu machen. Besonders hautnah erfahren die Kinder, wie ein steinzeitlicher „Friseurbesuch“ ablief: Der Steinzeitexperte schneidet mit einem Stein, einem Faustkeil, ein Haarbüschel ab, da eine Schere noch nicht erfunden war und man keinen Wert auf einen modischen Haarschnitt legte. Im zweiten Teil des Projekts dürfen die Schülerinnen und Schüler jeweils in der kleineren Gruppe ihrer Klasse von der dritten bis zur sechsten Stunde im Werkraum selbst kreativ sein. Sie können sich zwischen der Herstellung von Muschelschmuck und Pfeilen, Töpfern und dem Bau eines Steinzeitbohrers oder eines „Steinzeithandys“ entscheiden. Lothar Breinl erklärt kurz, wie die Klassen vorgehen sollen. Danach wird das Material verteilt und alle fangen begeistert an zu arbeiten. Zum Abschluss werden beispielsweise die „Klingeltöne“ der „Steinzeithandys“ unter vollem körperlichem Einsatz in der Aula getestet. Natürlich dürfen die vielen entstandenen Meisterwerke mit nach Hause genommen werden, wobei bei manchen die Heimfahrt mit dem Hergestellten kreativ gestaltet werden muss. Insgesamt lernen die Schülerinnen und Schüler in diesem Projekt, so die beiden beteiligten Geschichtslehrerinnen Katharina Menne-Beck und Hilde Jerman unisono, spielerisch, kompetenzorientiert und nachhaltig viel über die Steinzeit, mehr als es wahrscheinlich ein Schulbuch könnte.

(Ansgar Stich)