Frankreich-Austausch 2018 – Auvers-sur-Oise, on arrive!

Am 4. Juni, dem Montagmorgen direkt nach den Osterferien, war die Nacht für uns alle früh zu Ende, denn um 7 Uhr fuhr der Bus mit 20 aufgeregten Acht- und Neuntklässlern und unseren Lehrerinnen, Frau Bauer und Frau Kühl, los. Nur einige Eltern winkten uns zum Abschied, viele sind vor unserer Abfahrt wieder nach Hause gefahren – wahrscheinlich wollten sie wieder schlafen gehen.
Auf der Fahrt zu unseren Austauschpartnern, die wir im März bei ihrem Besuch in Miltenberg schon ganz gut kennengelernt hatten, machten wir zwei große Pausen und diese reichten für die Fahrt vollkommen aus. Eine davon verbrachten wir in Reims, einer Stadt im Norden Frankreichs. Dort besichtigten wir die berühmte Kathedrale, bummelten durch die Straßen (für einige von uns war es die erste französische Stadt, die sie sahen) und stärkten uns für die Weiterfahrt.

Gegen 19 Uhr fuhr der Bus auf die Schule zu, wo unsere Austauschpartner mit ihren Eltern uns bereits gespannt erwarteten. Man begrüßte seinen französischen Freund, machte Bekanntschaft mit den Eltern, verabschiedete sich von seinen deutschen Freunden und schon saß man mit dem Koffer im Auto auf dem Weg in sein neues Zuhause für die kommende Woche.

Am nächsten Morgen gab es viel zu berichten, schließlich hatte der erste Abend in der Gastfamilie uns bereits viele neue Eindrücke gebracht. Im Anschluss an die Begrüßung durch den Schulleiter des Collège Daubigny, nach der es leckeres französisches Gebäck und heiße Schokolade für uns alle gab, und einem kleinen Quiz, das die Austauschpartner vorbereitet hatten, besuchten wir in Kleingruppen den Unterricht. Mittags aßen wir in der Kantine und lernten einige Beiträge der Schule zum Umweltschutz kennen. Am Nachmittag machten wir das Schloss von Auvers-sur-Oise unsicher, das ein sehr modern gestaltetes Museum der Impressionisten, einer Künstlergruppe, die in der Gegend von Auvers gemalt hat, beherbergt. Die Bürgermeisterin erwartete uns bald darauf im Rathaus und erzählte uns Wissenswertes über Auvers. Schließlich war der gemeinsame Teil beendet und man ging wieder in die Gastfamilien.

Der Mittwoch begann für uns wieder mit einem Unterrichtsbesuch, gefolgt von einer Stadtführung durch Auvers, bei der wir uns auf die Spuren von Vincent van Gogh begaben. Da in Frankreich der Unterricht immer bis fünf Uhr nachmittags geht, mittwochs aber nur bis ein Uhr, verbrachten wir den Nachmittag in den Familien.

Am Donnerstag und Freitag führte uns unser Weg und fuhr uns unser Bus nach Paris. Da zu dieser Zeit die französische Bahn wieder einmal streikte, gab es noch mehr Verkehr auf den Straßen als sonst schon, aber wir wurden in der eindrucksvollen Stadt für so manchen Stau entschädigt. Natürlich besichtigten wir die bekannten Sehenswürdigkeiten: So stiegen wir auf den Eiffelturm und nutzten die tolle Aussicht für unzählige Fotos. Wir schauten uns die Kathedrale Notre-Dame sowie die Basilika Sacré-Coeur an. Im Künstlerviertel Montmartre gab es nicht nur leckere Crêpes oder Eis, einige von uns nutzten die Gelegenheit, um sich porträtieren zu lassen, und erhielten auf diese Weise ein einzigartiges Souvenir. Eindrucksvoll war auch die Schifffahrt auf der Seine, bei der wir bei strahlendem Sonnenschein an vielen Sehenswürdigkeiten und bekannten Bauten vorbeifuhren. Da auch das Shoppen im fremden Land noch mehr Spaß bereitet als zu Hause, machten wir es wie die Tour de France und ließen die Tage auf der Avenue Champs Élysées ausklingen.

Am Wochenende unternahm man wieder privat etwas mit den Austauschpartnern: Von einem Ausflug nach Versailles über den Besuch eines Freizeitparks bis hin zur Teilnahme an einer französischen Hochzeit wurde uns einiges geboten. Ehe man es sich versah, war schon wieder Montag.

Unser Bus vor der französischen Schule wurde mit den Koffern, in denen sich auch das eine oder andere Reisemitbringsel befand, beladen und wir verabschiedeten uns von allen. Inzwischen hatten wir Routine gewonnen im „Küsschen-Geben“ (so begrüßt und verabschiedet man sich in Frankreich). Wir verließen Auvers-sur-Oise mit einem lachenden und einem weinenden Auge – es war wirklich eine sehr schöne Woche gewesen!

Und damit die nachfolgenden Schüler auch ihre eigenen Erfahrungen machen können, habe ich hier einige Details ausgelassen…

(Tamara Rüd, 8c)