Das W-Seminar „Neue Gedenkkultur“ des Johannes-Butzbach-Gymnasiums lässt sich in Weimar inspirieren

„Weimar kann Symbol für vieles in Deutschland sein: Spannendes, Belastendes, Unterhaltendes, aber auch Schreckliches“, erklärt Schulleiter und Kursleiter Ansgar Stich bezüglich des Ziels der Wochenendkurzexkursion, die er mit den Schülerinnen und Schülern seines W-Seminars in deren Freizeit unternommen hat. Das Sozialkundeseminar geht unter der Leitthematik „neue Gedenkkultur“ der Frage nach, wie sich das Gedenken an Vergangenes zeit- und sachgemäß organisieren lässt, wenn Zeitzeugen sterben oder die Ziele bzw. Orte des Gedenkens unerreichbar sind. „Und es soll halt nicht so ein langweiliges Medium a lá Vitrinenmuseum sein, das Jugendliche wohl wenig anspricht“, führt Stich den didaktischen Anspruch aus. Die inhaltlichen Aspekte der von den Kursmitgliedern frei gewählten Themen sind breit gefächert, reichen z. B. von der Vergangenheitsbewältigung in der Musik über ein Weiterleben von Technikpionieren in ihren Marken und der Frage nach der Relativierung von Naziverbrechen mit Hilfe der Berufung auf die vielzitierte sog. „Nazikeule“ bis hin zu ganz persönlichen Erinnerungen etwa an Vertreibung oder Nachkriegsnot. Die Stadt Weimar bietet sich ganz organisch als Schablone an, die zeigen kann, wie Gedenken an ganz verschiedene Aspekte des historischen Erbes gelingt oder auch scheitert. „In dem eigentlich zu kurzen Wochenende schauen wir auf drei große Themenbereiche unserer Gedenk- und Erinnerungskultur, für die die Stadt Weimar mit ihrem Namen steht: Die Weimarer Klassik mit dem Goethe-Nationalmuseum, das Haus der Weimarer Republik und die Gedenkstätte des ehemaligen nationalsozialistischen Konzentrationslagers Buchenwald“, verbindet Kursleiter Stich Exkursionsziel und Leitgedanke seines W Seminars.

(Christoph Grein)